Konversation durch Improvisation

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In diesem Jahr geht es primär um Konversationen, so der künstlerische Leiter Richard Williams im begleitenden Programmheft. Der Austausch zwischen Ideen einzelner Künstler und ihrem Publikum zum Beispiel. Ideen, die Generationen trennen und/oder verbinden. Hierzu war und ist immer schon Improvisation erforderlich, der Urdömäne im Jazz.

Künstlerische Dialoge im Duo, in Triosets oder auch größeren orchestralen Formationen werden aufgeführt. So spielt der Saxofonist Joshua Redman ein intimes Konzert mit dem Pianisten Brad Mehldau, deren aktuelles Album "Nearness" (Liveaufnahmen 2011) gerade erschienen ist und eine der besten Jazzveröffentlichungen des Jahres 2016 ist. Auch die bei ECM verlegte Platte "In Movement" des Schlagzeugers Jack DeJohnette gehört dazu. Der Meisterdrummer spielt im Trio mit Ravi Coltrane und Matt Garrison. Gleich zum Auftakt am Dienstag, den 1.11. gibt die Saxofonistin Matana Roberts ein Konzert.  Eine Hommage an die verstorbene deutsche Tanzchoreographin Pina Bausch im Martin-Gropius-Bau. Ihre Komposition "For Pina" wird sie im Rahmen der Ausstellung "Pina Bausch und das Tanztheater", die bereits seit dem 16. September in Berlin ist, aufführen.

Weitere Konzert-Tipps:

Donnerstag, den 3. November, 19 Uhr im Haus der Berliner Festspiele:
Mette Henriette und ihr 11-köpfiges Ensemble aus Norwegen
Donnerstag, den 3. November, 23 Uhr ebenfalls im Haus der Berliner Festspiele (Seitenbühne):
Oddarang, eines der besten finnischen Jazzprojekte

Freitag, den 4. November, 16 Uhr im Haus der Berliner Festspiele:
Filmvorführung "The Jazz Loft According to W. Eugene Smith". Smith war ein bedeutender Fotograf, der für das Life-Magazin arbeitete. Seine Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg und aus Vietnam gelten als Meisterwerke. Er war auch ein großer Jazzfan, und in dessen New Yorker Loft entstanden während der 50er Jahre filmische Momentaufnahmen. 40.000 Einzelbilder und 4.000 Stunden Tonaufnahmen bilden das Gerüst zu diesem abendfüllenden Dokumentarfilm. Zu sehen sind Jazzgrößen wie Rahsaan Roland Kirk, Zoot Sims oder Thelonious Monk, die zu Smith's Stammgästen zählten. Der faszinierende Streifen zeigt Material aus dessen Archiv wie auch neu aufgenommene Aussagen von Zeitgenossen, die den Fotograf kannten und bewunderten.
Freitag, den 4. November, 19 Uhr im Haus der Berliner Festspiele:
Brad Mehldau & Joshua Redman Duo
Freitag, den 4. November, 23:15 Uhr im Haus der Berliner Festspiele (Seitenbühne):
Yazz Ahmed's Family Hafla. Ein siebenköpfiges Ensemble, dass Harmonien und Rhythmen der arabischen Musik mit Jazztexturen von Miles Davis "Bitches Brew" Zeit verbindet. Die Trompeterin und Komponistin Yazz Ahmed ist in London geboren und aufgewachsen.

Samstag, den 5. November, 19 Uhr im Haus der Berliner Festspiele:
DeJohnette / Coltrane / Garrison

Sonntag, den 6. November, 19 Uhr im Haus der Berliner Festspiele:
Steve Lehman Octet. Ein New Yorker Saxofonist erforscht hier klangliche Theorien, die er beim Studium der Musik von Olivier Messiaen kennenlernte. Diese Form wird als Spektralmusik bezeichnet. Das renommierte US-amerikanische Musikmagazin "Down Beat" kürte den Jazzkünstler Lehman zum besten Altsaxofonisten der Gegenwart. Fünf Sterne erhielt auch sein jüngstes Album "Mise en Abime".
Sonntag, den 6. November, 21 Uhr im Haus der Berliner Festspiele:
Eve Risser's White Desert Orchestra. Die Pianistin und Komponistin Eve Risser ist Mitglied des französischen "Orchestre National du Jazz". Mit dem ONJ hat sie aufregende Musik etwa von Robert Wyatt und Astor Piazzolla eingespielt. 2015 gründete sie ihr eigenes Orchester, mit dem sie nun in Berlin reüssiert.

 

Das komplette Programm zum Jazzfest Berlin 2016, die einzelnen Spielorte sowie Ticketreservierungen finden Sie unter diesen Webseiten:
http://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/jazzfest/programm_jazz/jazz16_programmliste.php